In Erinnerung

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Am 25. November 2023 verstarb Frau Dr. Frederike van der Wielen-van Ommeren in ihrem 81. Lebensjahr. Sie promovierte 1985 an der Universität Genf in Klassischer Archäologie mit einer Arbeit über "La céramique à décoration polychrome et plastique dite de Canosa (di Puglia)" und war von 1998 bis 2008 Co-Leiterin des an der Universität Bern angesiedelten Francavilla-Marittima-Projektes, Die Ergebnisse dieses internationalen Projektes sind unter der Koordination und Mitherausgeberschaft von Frederike van der Wielen-van Ommeren in drei Sonderbänden des Bollettino d'Arte unter dem Titel «La dea di Sibari e il santuario ritrovato» erschienen (2003, 2006, 2008). Ihre enge Verbundenheit mit den aus dem Berner Projekt hervor gegangenen Ausgrabungen und Forschungen der Universität Basel in Francavilla Marittima äusserte sich in besonders eindrücklicher Form in ihrem persönlichen Besuch der Basler Ausgrabungen im ersten Grabungsjahr, im Sommer 2009. Neben ihrer Forschungstätigkeit zur Archäologie Süditaliens war sie über viele Jahre als Assistentin, Oberassistentin und Lehrbeauftragte an den Universitäten Genf und Bern tätig und wirkte – nicht zuletzt dank ihrer vielsprachigen Kompetenz – als inspirierende Mittlerin zwischen der französisch- und der deutschsprachigen Schweizer Archäologie.

Ihre wissenschaftliche Offenheit und ihr Engagement für die antike Kunst prägten auch ihre Tätigkeit im Vorstand der Vereinigung der Freunde Antiker Kunst, der Schweizer Arbeitsgemeinschaft für Klassische Archäologie und der in Genf beheimateten Association Hellas & Roma. Die Klassische Archäologie verliert mit Frederike van der Wielen-van Ommeren eine Forscherin, die sich durch ihr grosses Wissen, ihre Herzlichkeit und ihren feinen Humor auszeichnet.